Als erste große Falter im zeitigen Frühjahr suchen die Birkenspinner-Männchen schon im März in stürmischem Zickzackflug nach am Boden im Laub sitzenden Weibchen. Sie lassen sich dabei über ihre großen Fächerfühler von den Duftstoffen der Weibchen leiten.
Die Art lebt in lockeren Birkenwäldern. Ihre Raupen fressen bei uns fast ausschließlich an der Hänge- und der Moorbirke. Der Birkenspinner hat nur eine ganz kurze Flugzeit von 1-2 Wochen. Der Saugrüssel ist verkümmert und zur Nahrungsaufnahme nicht mehr geeignet.
Auch wenn der Birkenspinner in den Roten Listen Deutschland und Bayern noch nicht auftaucht (beide Listen sind bei den Spinnern völlig veraltetet), geht sein Bestand in ganz Mitteleuropa stark zurück.
Im Felmer Moos war die Art wegen der bei der Renaturierung von Fichten freigelegten Moorbirken-Wälder eigentlich zu erwarten. In über 10 Jahren Erfassung gelang aber kein Nachweis. Da der Birkenspinner Lichtquellen nur sporadisch anfliegt, brachte auch der intensive Leuchtfang bisher kein Ergebnis. Wir dachten schon, der Falter kommt im Gebiet doch nicht vor.
Am 6. April am Leuchtturm dann die schon nicht mehr erwartete Überraschung: ein frisch geschlüpftes Männchen.
Fotos: Ralf-Peter Winkler